Materialmangel bereitet Sorgen
„Neuanfragen aktuell nicht möglich“, steht unübersehbar auf der Homepage von Hilker Solar. Einerseits seien da die hohe Nachfrage nach Photovoltaikanlagen und andererseits die enormen Lieferengpässe, die zu diesem Schritt geführt haben, erfuhren die heimische Landtagsabgeordnete Bianca Winkelmann und der ostwestfälisch-lippische CDU-Bezirksvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Ralph Brinkhaus bei einem Besuch in dem Unternehmen.
„Es ist unmöglich der aktuellen Kundennachfrage gerecht zu werden – trotz einer guten Unternehmensentwicklung und vorausschauender Materialbeschaffung“, fasste Dennis Logemann zusammen. „Derzeit geht der Materialfluss aus allen Richtungen gegen null.“ Das gelte nicht nur für Module, sondern auch für einfache Ein-Euro-Bauteile, die notwendig zur Reparatur seien. Insofern gebe es sowohl bei dem Bau von Neuanlagen als auch bei der Wartung bestehender Anlagen große Probleme. „Und ein Ende des Materialmangels ist nicht in Sicht.“
Bianca Winkelmann und Ralph Brinkhaus sind überzeugt, dass der Ausbau von Photovoltaik von entscheidender Bedeutung für das Gelingen der Energiewende ist. „Der Ukraine-Krieg hat uns einmal mehr gezeigt, dass wir unabhängiger von Importen werden müssen“, sagt Bianca Winkelmann. Umso mehr Verständnis äußerten die Landespolitikerin und der Bundespolitiker für den Wunsch der Unternehmensvertreter nach Bürokratieabbau.
Meistens gehe es nur um Formalitäten. „Die Zertifizierung größerer Anlagen dauert viel zu lange“, unterstrich André Hilker. Landauf und landab gebe es fertige Anlagen, die aber nicht ans Netz gehen dürften, weil ein notwendiges Zertifikat noch nicht vorliege.
„Wir würden vieles besser machen, wenn wir einiges einfacher machen würden“, sagte Ralph Brinkhaus. Der Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis Gütersloh fordert schon länger eine grundlegende Staatsmodernisierung: „Wir könnten ganze Siedlungen fast autark machen, wenn wir beim Photovoltaikausbau vorankommen und es vernünftige Speicher gäbe.“ Bianca Winkelmann wünscht sich, dass jede mögliche Dachfläche mit Photovoltaikanlagen genutzt werde – aber von verpflichtenden Vorgaben hält sie wenig: „Familien sollen sich den Traum vom Eigenheim weiter erfüllen können. Und in Zeiten, wo das Bauen immer teurer wird, sehe ich eine Solaranlagen-Pflicht kritisch.“
André Hilker räumte in diesem Zusammenhang auch mit dem Irrglauben auf, dass nur Südausrichtungen von Dächern hilfreich seien: „,Für den Eigenverbrauch ist eine Ost-/Westausrichtung oft optimaler als eine reine Südausrichtung.“