Bio-Strategie von Cem Özdemir kontraproduktiv

Bei Marion und Fred Wietler aus Rahden-Tonnenheide hat alles vor mehr als dreißig Jahren als Hobby angefangen. Heute betreiben sie einen kleinen Bio-Hof, auf dem sie 110 Kühe sowie zahlreiche Hühner, Enten und Gänse halten. 80% des benötigten Tierfutters beziehen sie von Ihrem eigenen Ackerland, nur das Futter für die Hühner wird zugekauft. Kürzlich hat sich der Bundestagsabgeordnete Dr. Oliver Vogt auf den Weg nach Tonnenheide gemacht, um sich den Bio-Hof, der seit 2002 unter dem Bioland-Label betrieben wird, einmal genauer anzuschauen.

„Ich kann jeden verstehen, der heute keinen Bioanbau mehr betreibt“, wies Marion Wietler gleich zu Beginn auf den enormen Arbeitsaufwand hin, um diesen Standard zu erfüllen. Auf der anderen Seite werde die Preisspanne zwischen konventionellen Produkten und Bio-Produkten immer geringer. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Oliver Vogt bestätigte diese Entwicklung und verwies auf die noch immer überschaubare Nachfrage nach Bio-Produkten. „Der Markt für Bio-Produkte muss auf der Nachfrageseite gestärkt werden. In diesem Zusammenhang ist die neue Bio-Strategie des Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir völlig kontraproduktiv, wenn sie bis 2030 das Angebot auf 30% steigern will, der Markt dafür aber nicht da ist. Damit werden die bereits beistehenden Bio-Landwirte massiv in ihrer Existent bedroht.“, führt der Abgeordnete aus und fügt hinzu: „ Wenn wir die Ernährungssituation in Deutschland auch künftig sichern wollen, dann brauchen wir sowohl konventionelle Betriebe als auch Bio-Betriebe. Beide gilt es durch eine vernünftige Rahmenbedingungen zu fördern. Vor allem dürfen wir nicht beide gegeneinander ausspielen.“

 

Mit Freude blickte Marion Wietler auf den eigenen Hofladen, der im November 2019 wiedereröffnet wurde. Seit der Wiedereröffnung können einige Produkte „unverpackt“ im Hofladen der Wietlers gekauft werden - eine Idee, die die Tochter von Fred und Marion Wietler mit eingebracht hat und die von den Kunden sehr gut angenommen wird. Überhaupt, so schildert Marion Wietler seien ihre Kunden anders als im Supermarkt sehr verständnisvoll: „Hier wird nicht so viel gemeckert.“