Tierarztrechnungen müssen transparenter werden

Auf Einladung des CDU-Kreisverbandes Herford war Dr. Oliver Vogt am vergangenen Dienstag Teilnehmer einer Podiumsdiskussion zum Thema „Aktuelle Situation und Zukunft der privaten Tierhaltung“. Zusammen mit Dana Ströse von der Tierärztekammer Ostwestfalen-Lippe, Christiane Giesen, Vorsitzende des Kreisreiterverbandes Herford und der Vorsitzenden des Vlothoer Vereins „Pfote in Hand“, Rita Stelzer, stellte sich der Bundestagsabgeordnete der Diskussion und den Fragen der zahlreichen Anwesenden im Bonneberger Hof in Vlotho.
 

Aus Sicht der Tiermediziner stellte Dana Ströse gleich zu Beginn der Veranstaltung die Gründe für die zurückliegende Änderung der Gebührenverordnung für Tierärzte (GOT) verbunden mit der deutlichen Anhebung der  Gebührensätze dar. Diese sei zuletzt im Jahre 1999 geändert worden und allein schon deswegen notwendig, um den Beruf des Tierarztes wieder attraktiver zu gestalten. Es herrsche ein extremer Mangel an Fachkräften in den Praxen. Die Boomer-Generation gehe alsbald in Rente und es komme zu wenig nach, so Dana Ströse.

Rita Stelzer vom Verein „Pfote in Hand“ erwähnte, dass sich bereits bei einer Augendruckmessung eines Hundes die Kosten fast verdreifacht hätten und merkte an, dass sich diese Kosten auf Dauer kein privater Tierhalter mehr leisten könne. Zudem wünschte sich Frau Stelzer mehr Transparenz auf der Tierarztrechnung, um besser einsehen zu können, was wirklich am Tier durchgeführt wurde.

Christiane Giesen vom Kreisreiterverband Herford führte aus, dass vor allem Pferdehalter von der neuen GOT besonders stark betroffen seien, denn zum einen sei die Klassifizierung des Pferdes als landwirtschaftliches Nutztier entfallen und zum zweiten schlage die neue Gebührenstruktur durch. So kritisierte sie zum Beispiel die Hausbesuchsgebühr, die nach der neuen Verordnung pro betroffenes Pferd berechnet werde und nicht pro Anfahrtsort. Viele Pferdehalter würden es sich jetzt gründlicher überlegen, einen Tierarzt zu rufen.

Bundespolitiker Dr. Oliver Vogt, der auch Mitglied des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft des Bundestages ist, wies zu Beginn seiner Ausführungen darauf hin, dass nicht der Bundestag, sondern der Bundesrat für die GOT zuständig ist, da diese zum Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft als Regierungsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates erlassen werde. Da Bundesminister Cem Özdemir (Grüne) allerdings das Initiativrecht besitze, beschäftige sich der Bundestag regelmäßig mit dem Thema GOT. Außerdem sei eine Evaluation der bestehenden GOT nach zwei Jahren versprochen worden. Grundsätzlich sei die Weiterentwicklung der Gebührenverordnung für Tierärzte in Deutschland notwendig. Eine Tierarztrechnung müsse sowohl für den Tierarzt als auch den Tierhalter transparenter werden. Nicht vergessen werden dürfe bei der Diskussion um die GOT die Situation der Tierheime, da dieses auch die Auswirkungen spürten.